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Frankfurt bleibt Olympia-Bewerber 2012 - Bouffier: Erst abwarten

vom 18.09.2001

Die Stadt Frankfurt wird sich nicht vorzeitig an einem Rückzug zu Gunsten New Yorks bei der Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 beteiligen.

«Es gibt überhaupt keine Veranlassung, zu diesem Zeitpunkt über einen möglichen Verzicht zu Gunsten von New York nachzudenken», betonte Felix Semmelroth, der Büroleiter von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), am Montag auf Anfrage der dpa. Erst einmal müsse das NOK entscheiden, ob Deutschland sich überhaupt bewirbt. Hinzu käme, dass sich Frankfurt auch für 2016 oder 2020 bewerben würde.

«Alle Planungen gehen also weiter, zumal sie auch generell die Infrastrukturen der Stadt betreffen», ergänzte Semmelroth, der von Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) indirekt Zustimmung erhielt, nachdem angeblich Stuttgart wegen der Terror-Anschläge zum Vorteil von New York freiwillig verzichten wollte.

«Ich würde das gerne noch ein bisschen beobachten und gerne auch mit der Stadt Frankfurt und dem Sport bereden. Ich würde das erstmal so stehen lassen», sagte Bouffier in einem Interview mit dem hessischen Privatsender «Hit Radio FFH», «man ist im Moment im Überschwang der Gefühle durchaus geneigt, zu sagen, alle räumen und geben New York freie Fahrt.» Das sei sicher momentan sehr verständlich. Andererseits müsse man sehen, die Entscheidung würde erst 2005 im Internationalen Olympischen Komitee fallen. «Ob dann sozusagen noch hinreichend die jetzige Bewusstseinslage ist, da habe ich meine Zweifel», sagte der Minister.

Unterdessen betonte der Koordinator der Olympia-Inititative Stuttgart, Raimund Gründler, «dass wir uns natürlich bewerben, wenn das Nationale Olympische Komitee sich für eine deutsche Kandidatur ausspricht». Darüber entscheidet das NOK am 3. November in Hamburg, das neben Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt sowie Stuttgart zu den bislang fünf deutschen Interessenten zählt. Bouffier hatte in Hessen den Stein des Anstoßes zur Bewerbung gegeben.