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Heimatmuseum Bergen-Enkheim

Marktstrasse
60388 Frankfurt
06109/32609

Das Heimatmuseum Bergen-Enkheim ist seit 1959 im schönsten Gebäude dieses Stadtteils untergebracht, im historischen Rathaus in Bergen. Der gotische Unterbau stammt aus der Zeit zwischen 1300 und 1350, das Obergeschoß im Stil der bäuerlichen Renaissance mit dem Balkengefüge des "Wilden Mannes" entstand um 1520 und der Turm mit einer barocken Laterne im Jahre 1704. Obwohl die Bauteile unterschiedlichen Epochen angehören, bildet das Gebäude eine wirkungsvolle und stimmige Einheit.

Träger des Museums ist die Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum e.V., die 1956 mit dem Ziel der Gründung eines Heimatmuseums entstanden ist. Die Aufgaben dieser Arbeitsgemeinschaft erstrecken sich von Veröffentlichungen der heimatkundlichen Forschung, über Mitwirkung in der Denkmalpflege, bis hin zur Sicherstellung von Bodenfunden. Im Sinne dieser Satzung ist es gelungen, eine überaus vielseitige stadtteilgeschichtliche Dauerausstellung zusammenzutragen, die sich über die verschiedenen Räumlichkeiten des historischen Rathauses erstreckt.

Im gewaltigen Weinkeller, der ein Alter von mehr als 750 Jahren aufweist, befindet sich eine volkskundliche Sammlung, die Geräte und Dokumente aus den vier wichtigsten Erwerbszweigen der Region umfaßt. Die Themen dieses Ausstellungsteils sind:

Tausend Jahre Weinbau am Berger Hang
Vierhundert Jahre Ebbelwei aus Bergen und Enkheim
Vom Lein zum Leinen (Die Flachsverarbeitung)
Als Bergen-Enkheim noch ein Bauerndorf war

In der gotischen Gerichtshalle im Erdgeschoß dokumentiert u.a. ein Wappenfries mit 40 Wappen die Herrschafts- und Besitzrechte in Bergen-Enkheim in den vergangenen 1.000 Jahren. Ein großes Diorama mit 2260 Zinnfiguren erinnert an die Schlacht bei Bergen im Siebenjährigen Krieg. Außerdem berichten Schrifttafeln und Zeichnungen von der Baugeschichte und Nutzung des historischen Rathauses über die Jahrhunderte hinweg und geben dabei Auskunft über die verwaltungspolitische Geschichte des Stadtteils.

Im Treppenhaus sind historische Fahnen hiesiger Ortsvereine zu sehen, und im oberen Gang wird nicht nur auf besondere Ereignisse der Ortsgeschichte hingewiesen - wie etwa den Bombenangriff auf Enkheim am 2. März 1944 oder die Sturzwasserkatastrophe am Himmelfahrtstag 1948 - , sondern auch die Entwicklung Bergen-Enkheims vom Dorf zur Stadt veranschaulicht.Zur wirtschaftlichen Entwicklung ist hier besonders ein Thema hervorzuheben: Das Enkheimer Ried (ein verlängerter Mainarm) und die Eisfabrik Günther waren einstmals eine untrennbare Einheit, bis die Kunsteisherstellung im Jahre 1924 die Natureisgewinnung ablöste.
Kulturgeschichtlich interessant sind zwei weitere Ausstellungsthemen: Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sind zwar in Hanau geboren, aber ihre Vorfahren stammen aus Bergen, wo ein Peter Grimm schon 1542 eine Landwirtschaft betrieb. Mittels einer Stammtafel und Bildern wird nachgewiesen, daß die Berger Linie heute noch fortbesteht, während von der Hanauer-Steinauer Linie keine Nachkommen mehr leben. An die Schelme von Bergen in Sage und Dichtung erinnern ein farbenprächtiges Diorama, eine Vitrine mit Büchern sowie Bilder von großen und kleinen Dichtern, die sich in verschiedenen literarischen Formen mit der Sage beschäftigt haben. Alles dreht sich hier um den sagenhaften Henker von Bergen. Daran erinnert auch das "Schelmenspiel" des Bergen-Enkheimer Bürgers Conrad Weil. Dieses Laienspiel wird alle vier Jahre vor der historischen Kulisse der Schelmenburg aufgeführt.

Im Sitzungssaal im Obergeschoß tagten einstmals die Zentgrafen mit ihren Schöffen und später dann der Gemeindevorstand und die Gemeindevertretung. Das historische Rittergeschlecht der Herren Schelm von und zu Bergen ist mit Urkunden, Bildern, Rüstungen, Waffen und Geräten ausgiebig vertreten. Auch der einst mit Mauern und Türmen umgebene Marktflecken Bergen wird durch eine Bildersammlung und ein Modell über das "wehrhafte Bergen" dokumentiert. Außerdem wird anhand von Dingen des täglichen Gebrauchs, Münzen, Waffen u.a. die Geschichte anschaulich gemacht.

In zwei Räumen, ehemals die Amtszimmer des Bürgermeisters, befinden sich zahlreiche Funde aus der Römerzeit und aus der Vor- und Frühgeschichte der Region. Die Hauptattraktion dieser Sammlung ist der "schönste Faustkeil Hessens", das in Bergen gefundene Universalgerät der Neandertaler.

In zwei weiteren Räumen des Obergeschosses ist die naturkundliche Sammlung untergebracht. Hier können vor allem Schulklassen viel Anschauliches über die heimische Tierwelt, die Entstehung der heimatlichen Landschaft und die allgemeine Erdgeschichte erfahren.


 
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