Museum für Moderne Kunst

Das jüngste Frankfurter Museum, von den Bürgern wegen seiner Dreieckform "Tortenstück" genannt, wurde im Jahre 1981 gegründet. 1983 fand ein offener Realisierungswettbewerb für die Planung des Museumsbaus statt. Der Wiener Architekt Hans Hollein wurde am 17. Mai 1983 mit dem 1. Preis ausgezeichnet und beauftragt, das Projekt auszuführen.
Mit dem Museum für Moderne Kunst hat Hans Hollein eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Es ist ihm gelungen, auf dem dreieckigen Grundstück einen dreieckigen Baukörper räumlich derart zu gliedern, daß ein Gang durch das Haus zu einem nachhaltigen Erlebnis wird. Kaum ein Besucher ahnt, wenn er zum ersten Mal das "Tortenstück" betritt, wie es von innen aussieht. Charakteristisch für die Architektur ist zunächst eine Folge von Verbindungen, Übergängen und Durchblicken zwischen den Ausstellungsräumen. Was die Architektur in Spannung versetzt, ist das Verhältnis der einzelnen Räume zueinander, ihre Proportionen sowie die spezifische Lichtführung im gesamten Gebäude.

Die knapp vierzig Räume im MMK sind, bedingt durch die besondere Grundrißform des Hauses, derart individuell gestaltet, daß sie mit anderen Museumsräumen nur schwer verglichen werden können.

Die Raumerlebnisse werden von den Besuchern äußerst positiv aufgenommen. Als uns der belgische Maler Raul de Keyser besuchte, erzählte er uns später, daß er es noch nie länger als eine Stunde in einem Museum ausgehalten hätte. Zu seinem Erstaunen waren zwei Stunden verstrichen, als er das Museum für Moderne Kunst verließ. Hier zeigt sich, wie eine anspruchsvolle Architektur und ihre Raumgliederung im Zusammenspiel mit den Künstlern und der Kunst stimulierend wirken können.

Offener Realisierungswettbewerb: 1983
Baubeginn: Juni 1987
Eröffnung: 6. Juni 1991
Grundstücksfläche: 2.140 qm
Ausstellungsfläche: 4.150 qm
davon Oberlichtbereich: 1.472 qm
Verwaltung/Bibliothek: 714 qm
Werkstatt: 519 qm

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