Start> Kultur> Museen> Museum für Völkerkunde

Museum für Völkerkunde

Schaumainkai 29
60594 Frankfurt
069/212-35391
069/212-30704

Mit ihrer Kultur verankern sich die Menschen in der Welt. Umweltnutzung, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kunst, Medizin, Verwandtschaft, Erziehung, Rechtssystem, Religion und Kult sind Teile unserer Kultur. Jede Gemeinschaft entwickelt Vorstellungen und Strategien, um sich in ihrer besonderen Umwelt und historischen Situation zu orientieren und zu behaupten. Durch seine kulturvergleichenden Wechselausstellungen informiert das Museum über andere Gesellschaftsmuster und Techniken der Lebensbewältigung.
Das 1904 gegründete Museum besitzt heute ca. 60.000 Gegenstände aus Alltag und Religion (12.000 aus Afrika, 10.000 aus Südostasien, 16.000 aus Amerika, 14.000 aus Ozeanien und 300 aus Europa). Besonders nennenswert sind hier die Sammlungen

aus Ostindonesien (1913/1928)
der Eskimos (1834)
aus dem Tiefland Südamerikas (1952-1989)
aus Zentral- und Südaustralien (1904/1910)
aus Nordwestaustralien (1938/1954-56)
aus Ozeanien: Sepik (1961) und Korewori (1963)
aus Afrika: Kamerun (1904), Angola (1927) und Äthiopien (1950/1954)

Aber auch die Moderne ist repräsentiert durch eine ca. 4.000 Werke umfassende Sammlung zeitgenössischer Kunst (2.500 Werke aus Afrika, 700 aus Ozeanien, 800 aus Amerika und 8 aus Südostasien), seit 1974 ist sie Sammlungsschwerpunkt des Museums.

Geschichte des Museums für Völkerkunde - Chronik
1817 Ethnographische Sammlung im Museum Senckenberg
1904 Gründung des "Völkermuseums"
1908 Übersiedlung in das Palais Thurn und Taxis
1944 Zerstörung des Museumsgebäudes und Verlust von einem Drittel der Sammlungen
1973 Wiedereröffnung im Gebäude Schaumainkai 29
1997 Eröffnung der Galerie 37
1998 Wiedereröffnung des renovierten Hauses Schaumainkai 29

Das Museum für Völkerkunde, Schaumainkai 29, ist seit dem 2. Oktober 1998 wiedereröffnet. Es zeigt ethnographische, kulturvergleichende oder thematische Ausstellungen. Am Beispiel einzelner Regionen oder ausgewählter Themen präsentiert das Museum in Wechselausstellungen die Fülle an kultureller Kreativität. Es stellt große und kleinere kulturelle Einheiten Amerikas, Afrikas, Asiens, Australiens und Europas vor, die als gleichwertige Partner das 21. Jahrhundert gestalten werden.

Die Häuser Schaumainkai 29 + 35 + 37 und andere Orte im Überblick

Schaumainkai 29:
Museum für Völkerkunde, Wechselausstellungen
Bildarchiv

Schaumainkai 35:
Direktion, Verwaltung, Forschung, Bibliothek

Schaumainkai 37:
UG: Galerie 37 - Kunstausstellungen
EG: Vortragsraum, Kursräume
1. OG: Grafik und Museumspädagogik

Metzlerstraße: Restaurationswerkstätten
Borsigalle: Magazingebäude

Galerie 37
Die Galerie 37 ist seit Mai 1997 ein zusätzlicher Ausstellungsort des Museums für Völkerkunde mit einem in Frankfurt bisher einmaligen und völlig neuen Ausstellungskonzept.

Werke indianischer Künstler oder der Aborigines Australiens sucht man in den europäischen Galerien und Kunstmuseen meist vergeblich, da sie weder dem westlichen Bild der Moderne, noch dem Klischee der ursprünglichen Stammeskunst entsprechen. In diesem Sinne stellt sich die Galerie 37 den neuen Aufgaben, die das zeitgenössische Kunstschaffen Afrikas, Lateinamerikas, Asiens und Ozeaniens fordert. Darüber hinaus ermöglicht sie eine Beteiligung von bisher unbeachteten Künstlern am Dialog über Kunst in der westlich geprägten Kunstszene.

Die Zielsetzung des Museums für Völkerkunde ist weniger die Präsentation einer exotischen Vergangenheit sondern vielmehr die Anerkennung von kulturellen Unterschieden und das Verständnis für fremde Kulturen in der heutigen Zeit.

Der Hauptschwerpunkt der Ausstellungstätigkeit liegt auf dem zeitgenössischen Kunstschaffen in Afrika, Amerika, Lateinamerika, Asien und Ozeanien. In wechselnden Ausstellungen werden Arbeiten von Künstlern zugänglich gemacht, die sich mittels eigener Symbol- und Formensprache und vielfältiger Techniken mit Tradition und Moderne ihrer eigenen Kultur, aber auch mit globalen Themen auseinandersetzen.

Den Künstlern wird so die Möglichkeit gegeben, ihren ganz eigenen - nicht westlich-europäischen - Kontext einem interessierten Kunstpublikum näher zu bringen. Auch denjenigen, die als Migranten in Europa künstlerisch arbeiten, bietet die Galerie ein Forum. Die Galerie bietet Raum zur Selbstdarstellung und zum Erzählen der eigenen Geschichten. Der Besucher hat hier Gelegenheit zum Schauen, Vergleichen und Verstehen. Die Galerie ist ein Ort, an dem Künstler und Publikum miteinander in einen interkulturellen Dialog treten können, so daß das Museum zu einem Ort der Begegnung, der Annäherung und Erfahrung des Anderen wird.

Das Projekt "Galerie 37" wurde mit seinem Programm 1994 von der UNESCO als Beitrag zur "Weltdekade für kulturelle Entwicklung" (1987-1997) anerkannt.


 
  in der Karte zeigen
Gästebuch

(In diesem Gästebuch sind noch keine Einträge vorhanden.)