Magazin: HI-Virus ist entschlüsselt

HI-Virus ist entschlüsselt

Fast 30 Jahre nach der Entdeckung der Immunschwächekrankheit Aids haben Wissenschaftler nun das Erbgut des Erregers HIV ent- schlüsselt. Dies könnte die Entwicklung neuer Medikamente be- schleunigen.


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Das HI-Virus trägt seine Erbanlagen in einer Struktur, die komplizierter als die DNA des Menschen ist und deshalb schwieriger zu entziffern ist. Den Wissenschaftlern sei nun praktisch eine „Luftaufnahme“ des Genoms gelungen, erklärte ein Kollege von der Uni. Michigan in dem Magazin „Natur“. Damit könnten äußerst wichtige neue Informationen und Erkenntnisse über die Funktion des Virus zugänglich werden. Anders als bei der doppelsträngigen DNA ist das Genom des Aidsvirus auf einer einsträngigen RNA angelegt, wie beim Grippevirus und beim Erreger der Kinderlähmung, heißt es in dem Bericht des Fachmagazins. Auf diese Weise konnte das HI-Virus für Forscher und Wissenschaftler zu komplizierte dreidimensionale Formen bilden. Bislang war es immer nur möglich, einen kleinen Bereich des Genoms räumlich darzustellen. Die Forscher um Professor Dr. Kevin M. Watts von der Universität in North Carolina konnten nun die komplette Sekundärstruktur des HI-Virus sichtbar machen und somit das lange Rätsel lösen.
Nach eigenen Angaben kommen die Forscher langsam „den Tricks“ der Erbanlagen auf die Spur, mit denen das Virus der Entdeckung durch den, in unserem Fall, menschlichen Wirt entgeht. Die Forscher wollen nun anhand der ganz neuen Informationen herausfinden, ob und wie das HI-Virus auf Veränderungen am Genom reagiert. Dazu will das US-Team um Prof. Dr. Kevin M. Watts bestimmte Sequenzen der RNA verändern und untersuchen, für den etwaigen Virus-Einfluss. Ein Team um Ron Swanstrom plant laut BBC, die neuen Informationen einzusetzen, um herauszufinden, ob winzige Veränderungen des Virus möglich sind. Wächst das Virus zum Beispiel bei der Störung durch Mutationen nicht mehr so gut, dann habe man etwas beeinflusst, das für das Virus wichtig ist. Zielsetzung: Bessere Medis!

Der Kampf gegen HIV ist noch nicht gewonnen!
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US-Mediziner hatten das „Erworbene Immunschwächesyndrom“ 1981 als Krankheit erkannt, nachdem in Kalifornien und New York auffallend viele junge homosexuelle Männer gestorben waren. Seitdem erlagen der Krankheit weltweit mindestens 25 Millionen Menschen, etwa 33 weitere Millionen leben mit der Immunschwäche oder tragen das HI-Virus in sich. Betroffen sind nicht nur „Schwule und Lesben“; das HI-Virus und somit Aids, bedroht Männer, Frauen und auch Kinder…