Der Businessplan - Mehr als eine Formalität

Von Harald Ludwig Existenzgründungs- und Unternehmensberater
Eine gute Geschäftsidee alleine reicht nicht, um ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Detaillierte Planung ist unabdingbar und kann entscheidend sein für den Erfolg. Je besser und genauer der Businessplan, desto höher sind die Erfolgsaussichten des Unternehmens. Viele Neugründungen scheitern nicht am mangelnden Fachwissen der Gründer, sondern an Fehlern in der Planung. Entscheidend für eine gelingende Neugründung ist, die Einnahmemöglichkeiten realistisch einzuschätzen und den Überblick über den eigenen Finanzbedarf und die Auswirkungen einmaliger oder regelmäßiger Ausgaben auf die Liquidität zu haben.
Der Businessplan ist der Fahrplan für das Unternehmen und keine lästige Formalität für die Beantragung von Fördermitteln oder eine einfache Beschreibung der Geschäftsidee. Ein guter Businessplan enthält die Beschreibung der Geschäftsidee, der anzubietenden Produkte oder Dienstleistungen, eine Analyse der Konkurrenzsituation, der Preisgestaltung und der Marketingaktivitäten, um nur einige Punkte zu nennen.

Besonders detailliert und genau müssen für die ersten drei Geschäftsjahre Investitionen und der Kapitalbedarf beschrieben sowie eine Liquiditäts- und Rentabilitätsvorschau erstellt werden. Bei der Erarbeitung dieser Pläne muss sich der zukünftige Unternehmer mit seiner Idee sehr präzise auseinandersetzen und formulieren, wie er was und wann erreichen will. Dabei können Chancen und Risiken klarer aufgezeigt und besser bewertet werden. Auch Probleme sind so frühzeitig zu erkennen. Das macht es möglich, rechtzeitig gegenzusteuern und Korrekturen anzubringen. Genau hier liegen die größten Probleme, mit denen viele Gründer überfordert sind – weshalb sie sich unbedingt professionell beraten lassen sollten. Das Beratungsangebot ist vielfältig. Gerade Gründer, die keine kaufmännischen Kenntnisse haben, sollten diese Angebote nutzen. Etwa der Besuch eines Seminars kann von der Agentur für Arbeit zur Voraussetzung gemacht werden, um Fördermittel beantragen zu können. Dringend abzuraten ist von fertigen Businessplänen, die man im Internet kaufen kann. Jedes Unternehmen hat seine Besonderheiten, der Businessplan muss diesen Ansprüchen individuell angepasst sein.

Banken überzeugen

Der Businessplan ist aber auch die Visitenkarte für Bankgespräche. Mit ihm werden die Geschäftsidee und der Aufbau des zukünftigen Unternehmens präsentiert. Ein professioneller Businessplan ist klar strukturiert, optisch ansprechend - aber nicht verspielt gestaltet. Er muss auch für Branchenfremde verständlich geschrieben sein und alle wichtigen Informationen enthalten, die die Tragfähigkeit der Geschäftsidee belegen. Wichtig ist, zu verdeutlichen mit wie viel Eigen- und Fremdkapital das Unternehmen ausgestattet sein muss, um solide wirtschaften zu können und wann der sogenannte Break-Even-Point erreicht werden soll. Dass heißt, ab wann die Einnahmen längerfristig höher als die Ausgaben und ab wann erste Gewinne zu erwarten sind. Der Businessplan hat somit Funktionen nach innen und nach außen und ist eines der wichtigsten Werkzeuge jedes Gründers.

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